Tagung 2012

Vertreter ländlicher Kirchen in Europa (IRCA-Europa) befassten sich vom 6.-10.Juni 2012 in Sibiu/Hermannstadt in Rumänien mit dem Thema „UNSER TÄGLICHES BROT – Ernährungssicherheit als Herausforderung für die Kirchen in Europa“. Die Veränderungen durch Demographie, wachsende Weltbevölkerung, Klimaveränderung und den Strukturwandel in der Landwirtschaft führten dazu, dass drei Themen in den Fokus der Tagung rückten: Wir erleben eine wachsende Konkurrenz in der Nutzung von Ressourcen zur Erzeugung von Lebensmitteln, Viehfutter, Bioenergie sowie eine Verschwendung von Nahrungsmitteln. Dies verschärft weltweit die bereits bestehende Ungerechtigkeit in der Bereitstellung landwirtschaftlicher Güter. Die Abwanderung aus ländlichen Räumen führt zu Veränderungen der Altersstruktur in den Gemeinden. Dies gefährdet die Infrastruktur bis hin zur Entleerung ganzer Landstriche.

Als Kirchen sind wir Anwälte christlicher Werte, von denen wir überzeugt sind, dass sie eine wichtige Grundlage für nachhaltige Gemeindeentwicklung und Lebensmittelproduktion in Europa darstellen. Um die Kirchengemeinden in ländlichen Räumen lebenswert zu erhalten, sehen wir folgende Möglichkeiten:

-christliche Werte in Wort und Tat zu leben

-die Menschen zu einem lebenslangem Lernen zu ermutigen, denn Bildung ist der Schlüssel, der Menschen in die Lage versetzt, ihr Leben selbst bestimmt zu gestalten

-sich an der Entwicklung des eigenen Raumes aktiv zu beteiligen (Dorf- und Regionalentwicklungsprojekte)

-die Menschen in den weit reichenden Veränderungen ihres Lebensumfeldes zu begleiten.

Für eine ausreichende und nachhaltige Nahrungssicherung braucht es eine neue ethisch fundierte, sozialpolitische Vision, damit der ländliche Raum als Herz unserer ganzen Gesellschaft weiterhin seinen unersetzbaren und unverwechselbaren Beitrag leisten kann.

Hermannstadt, den 09.06.2012

Hermann Witter, Vorsitzender IRCA-Europa