Tätigkeitsbericht 2016 – 2021

Geschätzte Damen und Herren,

Es sind nun, coronakrisenbedingt, 5 Jahre seit der letzten Hauptversammlung im Jahre 2016 vergangen. Es hat sich so manches grundlegend geändert. Seit letztem Jahr gedeiht die Erkenntnis, dass der ländliche Raum systemrelevant geworden ist.

Zum einen hat die Krise gezeigt, dass junge Familien vermehrt die Grossstädte verlassen und ins ländliche Umfeld siedeln; zum anderen hat sich gezeigt, dass der einheimischen Landwirtschaft vor allem in Zeiten des Lockdowns eine reale Bedeutung zukommt. Das wird in nächster Zukunft die Rolle des ländlichen Raums im Sozialgefüge wesentlich verändern.

Als IRCA begleiten wir die Entwicklung im ländlichen Raum bewusst seit drei Jahrzehnten. Dabei hat sich gezeigt, dass diese Entwicklung sowohl von regionalen, als auch globalen Faktoren begleitet wird und die Problemlösungen der Regionen globale Impulse geben können.

Doch kommen wir zurück zur letzten Tagung 2016. Unter dem Thema „Die bunte Vielfalt des Protestantismus“ wurde die Tagung unter Leitung des Präsidenten Hermann Witter zwischen dem 25.-27. Mai 2016 in Hermannstadt abgehalten.

Im Zeichen des Reformationsjubiläums referierten Prälat Traugott Schächtele von der Badischen Kirche, Bischof Kato Bela von der reformierten Kirche Siebenbürgens; Jerry Marschal, Präsident des Weltverbandes der IRCA und Lothar Schullerus in Vertretung von Bischof Prasada Rao – Indien, der wegen Visaschwierigkeiten nicht teilnehmen konnte.

Die Tagung fand ein gutes Echo in der deutschen Presse in Rumänien und wurde auch im ungarischen Fernsehen zur Hauptsendezeit erwähnt. Danke an alle die dazu beigetragen haben.

Für die Ausrichtung sei dem Präsidenten Pfr. Hermann Witter, sowie der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, der Evangelischen Kirche Baden und der Reformierten Kantonalkirche St. Gallen herzlich gedankt. Danke auch Pfr. Dietrich Galter und Studienleiter Roger Parvu für den technischen Beitrag zur Konferenz.

Das erste Ziel des neugewählten Vorstandes: Lothar Schullerus (CH) Vorsitzer, Anke Kreutz (D) Geschäftsführung, Dietrich Galter (RO), Ann Wright (UK), Rolf Brauch (D) Mihaly Sohajda (H) und Roman Pawlas (PL) war neue Impulse für die Arbeit der IRCA-EUROPE zu finden und die Teilnahme an der Weltkonferenz in Neu Zeeland zu ermöglichen.

Dank dem persönlichen Einsatz von Anke Kreutz konnte € 1000.- von der EKD zur Unterstützung von osteuropäischen Teilnehmern (Daniel Buda) erhalten werden. Daniel Buda wurde auch noch vom ÖRK für die Teilnahme unterstützt.

Ebenso konnte die Teilnahme von Mircea Dejeu durch die Kantonalkirche St. Gallen unterstützt werden. Die Teilnahme von Mark Laszlo seitens der Ungarisch Reformierten Kirche konnte durch Unterstützung seitens der Uniting Church of Australia und privaten Spenden ermöglicht werden.

Lothar Schullerus und Marco Wehrli aus der Schweiz konnten durch die SRAKLA und die evangelische Kirchengemeinde Nesslau unterstützt werden. So konnten an der Tagung 5 Teilnehmer vom europäischen Kontinent teilnehmen.

Bei der Vorbereitung der Europatagung für 2020 bestätigte sich wieder, dass der Tagungsort Hermannstadt sich als optimal erweisen würde. Dabei war die Infrastruktur und die Anbindung an den internationalen Verkehr (Flughafen und Autobahnanschluss) sowie die immer enger werdenden Finanzierungsmöglichkeiten ausschlaggebend. Der Vorstand setzte als Thema für diese Tagung: „Sauerteig für das Land“ und die Zeit, 31. Mai bis 3. Juni an.

Dann kam die Coronakrise. Wir hatten gehofft, der Lockdown würde bis Anfang Juni vorüber sein und die Tagung möglich werden. Dann, als wir sahen, dass dieses nicht möglich sei versuchten wir eine Verschiebung auf den Herbst 2020 um dann 31.Mai-3. Juni 2021 als Datum anzupeilen. Auch hier hofften wir auf ein Lockerung der Pandemie, mussten uns dann aber für eine Zoom Konferenz einstellen.

Inzwischen hatten sich einige Änderungen vollzogen. Ende Februar 2020 ging Hermann Witter in den Ruhestand. Seinen Platz nahm Pfr. Peter Schock ein. Rolf Brauch wurde zum Vorsitzenden des EDL der EKD gewählt und Anke Kreutz wechselte von der Landjugendakademie Altenkirchen wieder ins Pfarramt.

Durch den Wechsel von Anke Kreutz von der Evangelischen Landjugendakademie, wurde hier eine Umstrukturierung durchgeführt, so dass die Zusammenarbeit mit der LJA neu gestaltet werden muss. Das wird die erste Aufgabe des neuen Vorstandes sein.

Da wir keine Mitgliederbeiträge einziehen und IRCA EUROPE als Verband der sowohl Institutionen als auch Privatpersonen offen ist, wurde die Finanzierung nur als zieldefinierte persönliche Unterstützung durchgeführt und bei den jeweiligen Spendern direkt verdankt.

Angesichts des, durch die Coronakrise sich völlig neu entwickelnden, Umfeldes, wird es die Herausforderung des neuen Vorstandes die Entwicklung im ländlichen Raum auch unter diesen Bedingungen zu begleiten.

Einen herzlichen Dank, dem Vorstand für den Einsatz in dieser schwierigen Zeit, den Spendern, die uns unterstützt haben und unsere Arbeit würdigen und allen Mitgliedern und Freunden des ländlichen Raumes für ihren Einsatz.

Lothar Schullerus – Vorstandsvorsitzender IRCA – Europe